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Wirksame Bekämpfung der Kfz-Kriminalität durch die Polizei

Data publikacji 06.08.2010

Jahr für Jahr nimmt die Zahl der gestohlenen Fahrzeuge ab. Noch vor 10 Jahren schienen Kfz-Diebstähle eine schwer zu bewältigende Plage gewesen zu sein. Jeder Autobesitzer zitterte um sein vor dem Haus, Geschäft oder Theater geparktes Eigentum. Fernseh- und Radiosender widmeten dem Problem eine Vielzahl von Sendungen und gaben Hinweise zum besten Schutz vor Autodieben, jedoch auch dies erwies sich in den meisten Fällen als wenig wirksam.

Kfz-Diebstähle zählen zu diesen Deliktfeldern, in denen die Fallzahl in der letzten Dekade am stärksten zurückging – und zwar um 76%. Noch im Jahr 2000 wurden in Polen landesweit mehr als 70.000 Fahrzeuge gestohlen. Jahr für Jahr sank diese Zahl allmählich und 2009 betrug sie nur noch 16.915.

Diesbezüglich war das Jahr 2010 noch besser. In den ersten 7 Monaten dieses Jahres registrierte die Polizei 8.898 Diebstähle, das heißt 715 weniger als in demselben Zeitraum des Vorjahres (Rückgang um 7,4 %). Auch die Effektivität der Polizeiarbeit hat sich verbessert. Die Aufklärungsquote bei Kfz-Diebstählen betrug 27 %. Im Vergleich: 2000 lag sie lediglich bei 8,9 %. Diesen rückläufigen Trend kann man auch anders veranschaulichen. Noch 1999 wurden durchschnittlich etwa 200 Fahrzeuge pro Tag entwendet, 10 Jahre später waren es nur noch knapp über 40. Das ist der stärkste Rückgang von allen Deliktkategorien in Polen. Im Vergleich zu den anderen EU – Ländern ist die Bedrohung durch Kfz-Diebstähle in Polen mit am niedrigsten in Europa. Das ist vor allem der wirksamen Arbeit der Polizeibeamten, die für die Bekämpfung der Kfz-Kriminalität zuständig sind, zu verdanken.

Wie wurde das erreicht?

1. Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch die Kfz-Kriminalität wurden die Strukturen der polnischen Polizei durch die Einrichtung spezialisierter Teams und Abteilungen zur Bekämpfung der Kfz-Kriminalität reformiert. Solche Organisationseinheiten gibt es bei allen Woiwodschaftskommandanturen. Hier arbeiten Polizeispezialisten auf dem Gebiet der Bekämpfung der Kfz-Delikte, die das Milieu der Autodiebe und die Hehler kennen.

2. Die Polizeibeamten haben sich darauf konzentriert, ganze Straftätergruppen zu zerschlagen und nicht nur die einzelnen Täter zu fassen. Bei Ermittlungen gegen ganze Banden sammeln die Polizeibeamten das Beweismaterial, mit dem man den Tätern die Handlung in organisierten Verbrecherstrukturen nachwiesen kann, wodurch sich das angedrohte Strafmaß wesentlich erhöht. Der Autodieb wird nicht wie früher zu einer Freiheitsstrafe von wenigen Monaten verurteilt, sondern von einigen Jahren wegen Diebstahls und Handlung innerhalb einer organisierten Straftätergruppe. Die Zerschlagung der ganzen Gruppen macht deren Mitgliedern eine gegenseitige Finanzierung unmöglich. Noch vor einigen Jahren waren bei der Festnahme der einzelnen Bandenmitglieder die anderen weiter aktiv, um die Familie der Festgenommenen, ihre Anwälte usw. zu finanzieren. Ziel der Polizei ist jetzt die Zerschlagung der ganzen Strukturen und die Festnahme aller Bandenmitglieder, damit solche Finanzierungsmöglichkeiten ausgeschlossen werden. Im Jahr 2009 wurden 1.219 Erwachsene und 243 Minderjährige wegen Kfz-Delikten der Justiz zugeführt. Strengere Strafen für Verbrecher haben zur Zerschlagung der ganzen Tätergruppen beigetragen. Die Täter wurden zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, und zwar nicht nur wegen Kfz-Diebstählen, sondern auch wegen Mitgliedschaft in kriminellen Vereinigungen.

3. Der Rückgang der Fallzahlen bei Kfz-Delikten ist darüber hinaus auch auf innovative Vorgehensmethoden der polnischen Polizeibeamten, die sich auf dieses Deliktsfeld spezialisieren, zurückzuführen. Die Polizeibeamten stellen z.B. Autofallen. Fahrzeuge der bei den Dieben beliebten Automarken werden auf vorher gut geprüften Parkplätzen abgestellt und mit versteckten Kameras, GPS-Systemen und ferngesteuerten Vorrichtungen zur Strom- und Treibstoffabschaltung ausgestattet. Auf diese Weise konnten bereits viele Täter festgenommen werden.  Ohne zu ahnen, dass sie in eine Falle gerieten, fuhren die Diebe zu den sogenannten „Bunkern“, in denen in der Regel nicht nur der Dieb, sondern auch dessen Komplizen verhaftet werden konnten. Das Beweismaterial, das mit Hilfe der in den Fahrzeugen installierten Geräte gesammelt wurde, war unumstritten.

4. Des Weiteren konzentriert sich die polnische Polizei auf die Aufdeckung von Versicherungsbetrugsfällen. Bei der Polizei werden fiktive Autodiebstähle angezeigt. In Wirklichkeit werden die als gestohlen gemeldeten Fahrzeuge vorher ausgeschlachtet und als Ersatzteile verkauft. Schätzungen zufolge könnte es sich sogar bei über einem Drittel aller Strafanzeigen um betrügerische Diebstahlsmeldungen handeln.

All diese polizeilichen Bekämpfungsmethoden haben ihre Wirkung gezeigt, so dass das Problem der Kfz-Diebstähle heute in den Hintergrund getreten ist.  Eine Herausforderung für die polnische Polizei war der Wegfall der Grenzkontrollen nach dem Beitritt Polens zum Schengener Abkommen. Die Befürchtung, dies würde zu einer Lawine von Autodiebstählen führen, erwies sich als unbegründet. Der konsequente Kampf gegen die auf Autodiebstahl spezialisierten Tätergruppen brachte weitere Erfolge. Informationen über die Zerschlagung weiterer Banden wurden an die Öffentlichkeit gebracht. Erfolgreich war auch die internationale Zusammenarbeit der für die Sicherheit zuständigen Behörden. Eine bestimmte Anzahl der in unserem Land gestohlenen Fahrzeuge wurde in den Schengen-Ländern aufgefunden (2009 waren es 200 Fahrzeuge, die meisten von ihnen, nämlich 75, in Deutschland). Die polnische Polizei hat auch Fahrzeuge, die in den Schengen-Ländern gestohlen worden waren, in Polen ermittelt und die Diebe in Polen festgenommen. 2009 gab es 1.360 solcher Fälle (600 betrafen Deutschland). Bei den Tätern handelte es sich in über 60% der Fälle um Ausländer.

Angesichts des bedeutsamen und systematischen Rückgangs der Anzahl in Polen gestohlener Fahrzeuge kann behauptet werden, dass die polnische Polizei das Problem der Kfz-Kriminalität in den Griff bekam.

mł. insp. dr Mariusz Sokołowski , Pressesprecher des Hauptkommandanten der polnischen Polizei
 

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